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Schachbrettfurnieren

Endlich habe ich mich von Bernhard im Schachbrett furnieren unterweisen lassen! Ihr könnt euch die Bilder ((c) by Walter) vom Furnierwochenende hier als PDF-Datei herunterladen und zur Einstimmung einfach mal auf euch wirken lassen. Eine Erklärung der einzelnen Schritte folgt in Verbindung mit meinem ersten eigenen Furnierprojekt:


MDF-Platte 5 mm

Trägerplatte
Wenn man genau hinschaut ;-), dann kann man das neue Schachbrett bereits erkennen! Es handelt sich um eine 5 mm MDF-Platte mit den Abmessungen 460 mm x 380 mm als Träger für das Furnier. Eine Stärke von 5 mm ist für die Stabilität ausreichend und noch gering genug, um ein sauberes Ansprechen der Reedkontakte zu gewährleisten. In der Mitte der Trägerplatte wird das Schachbrett mit Feldgröße 40 mm furniert, drum herum wird es einen furnierten Rand mit rechts und links 30 mm und oben und unten 70 mm geben. Zwischen Schachbrett und Rand kommt ein schwarzer Furnierstreifen. Unten auf der weißen Seite sieht man den Ausschnitt für das OLED-Display, sowie rechts daneben den 6er-Tastenblock und weiter rechts die einzelne Taste für die Uhr. Oben auf der schwarzen Seite ist ebenfalls der Ausschnitt für das OLED-Display und links für den Uhrentaster zu erkennen. Wer mitgedacht hat, der weiß jetzt auch, dass es sich hier um die Anfänge eines ChessLabBCS-Schachcomputers handelt!



Anlegen

Erster Schnitt

Furnierzuschnitt
Im nächsten Schritt wird nun das Furnier zugeschnitten. Das Furnier hat eine Stärke von etwa 0,5 mm, es kann mit einer Schere abgelängt und mit einem Teppich- oder Furniermesser zugeschnitten werden. Das Messer sollte vor Gebrauch immer geschärft werden. Für eine Feldgröße von 40 mm nehme ich zwei 40 mm breite Aluschienen als Anschlag bzw. Anlegeschiene. Lange Leimzwingen haben sich als Niederhalter bewährt. Als Schneidunterlage nehme ich eine Multiplexplatte. Ich beginne mit dem Schneiden der 40 mm breiten Streifen für die weißen und schwarzen Felder. Die Streifen sind etwas länger als 360 mm, um später Spielraum beim Zuschnitt und einige Ersatzfelder zu haben, falls etwas schiefgeht. Beim Schneiden ist Präzision angesagt, sonst gibt es Versatz. Und etwas Zeit und Ruhe sollte man auch mitbringen! Zuerst wird eine Kante gerade abgeschnitten. Dann wird diese Kante gegen die Anlegeschiene geschoben, die zweite Anschlagschiene wird auf das Furnier gelegt und der 40 mm breite Streifen wird abgeschnitten.


Zweiter Schnitt

40mm-Streifen

Sind jeweils 4 helle und dunkle Streifen geschnitten, so legen wir abwechselnd einen hellen und einen dunklen Streifen aneinander und verbinden diese mit glattem Kreppklebeband oder Furnierband. Furnierband muss vor dem verkleben angefeuchtet werden, hinterlässt aber weniger Rückstände als Kreppklebeband. Ist der Verband aus jeweils 4 hellen und dunklen Streifen zusammengestellt, so zerschneiden wir diesen wiederum in 40 mm breite Streifen mit jeweils 4 hellen und 4 dunklen Feldern - natürlich um 90 Grad gedreht. Achtung, der Winkel muss genau 90 Grad betragen, da wir uns sonst Versatz einhandeln. Diese Streifen legen wir nun so aneinander, dass wir ein Schachbrettmuster erhalten und verbinden diese mit Klebeband.


Das Schachbrett entsteht
Schachbrett fertig geschnitten
Schachbrett fertig geschnitten

Nun wird um das Schachbrett herum der schwarze Furnierstreifen, die Zierader, gelegt, mit Klebestreifen am Schachbrett befestigt und an den Ecken auf Gehrung geschnitten. Dazu lässt man jeweils die Streifen zweier Seiten überlappen und schneidet beide Streifen gleichzeitig auf Gehrung.

Jetzt werden die Randfurnierstreifen angepasst, mit dem Schachbrett verklebt, an den Ecken jeweils zwei Streifen gleichzeitig auf Gehrung geschnitten und die überstehenden Teile abgeschnitten. Alle Furnierteile werden sauber auf Stoß miteinander verklebt und wir halten das Ergebnis des ersten Arbeitsabschnitts in den Händen, die komplette Furnierauflage für die Trägerplatte.


Furnierauflage Klebeseite
Furnierauflage Oberseite
Furnierauflage Oberseite

Man kann gut erkennen, dass das Zuschneiden und Kleben der Furnierauflage eine Menge Arbeit ist, aber es macht einen Riesenspaß!

Furnier aufkleben
Profis nutzen eine hydraulische und beheizte Furnierpresse - so kann das Aufkleben des Furniers und die Trockenzeit des Klebers auf eine Zeit von wenigen Minuten reduziert werden. Ich muss da mit einer Behelfslösung arbeiten, die die Zeit des Trocknungsprozesses auf eine Nacht erhöht. Aber stabile Holzplatten oben und unten und jede Menge Schraubzwingen sind nicht nur günstiger, sondern sind, bis auf die Erhöhung der Trockenzeit, ein gleichwertiger Ersatz - das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen! Aber zunächst wird die untere Holzplatte auf zwei Kanthölzer gelegt, darüber ein Blatt Zeitungspapier und darauf kommt die Trägerplatte, welche vorher auf der Oberseite (Klebeseite) mit Sandpapier aufgerauht wurde. Dann wird der Furnierkleber (es geht auch Ponal) mit einer Gummiwalze gleichmäßig aufgetragen. Die Furnierauflage wird mit der Klebeseite auf die Leimschicht gelegt, ausgerichtet und leicht angedrückt. Darüber kommt wieder ein Blatt Zeitungspapier und darauf die obere Holzplatte. Das Ganze wird dann mit einer Menge Schraubzwingen gleichmäßig eingespannt.


Profi-Furnierpresse
Klick zum Vergrößern
Hobby-Furnierpresse

Nun wird eine Nacht gewartet und dann kann das Ergebnis bestaunt werden...

Ok, alles klar, die Furnierauflage ist mit der Trägerplatte verklebt - alles im grünen Bereich! Nun wird die Oberfläche mit einem Exzenterschleifer sauber und glatt geschliffen, lackiert, von Hand nachgeschliffen und ein zweites Mal lackiert - nach dem ersten Lackieren stellen sich die Holzfasern hoch und das sieht nicht gut aus. Nach getaner Arbeit folgt das nächste Foto!






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Zuletzt geändert am 24.03.2017 14:09 Uhr